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Criticism of Science - Past and Present

24. Juni 2019

Wissenschaftskritik gestern und heute

Die Rede von „alternativen Fakten“ hat aufgeschreckt. Steht zu befürchten, dass die Wissenschaft dabei ist, ihre Definitionsmacht über die Fakten zu verlieren? Schon ist die Rede vom „postfaktischen“ Zeitalter. Die Veranstaltung sollte in dieser Situation einen Blick zurück werfen auf die Phasen der Wissenschaftskritik im 20. Jahrhundert. Diese Kritik traf das Jahrhundert in drei großen Wellen: die eine in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, die andere in den 1960er Jahren, die letzte seit der Jahrtausendwende.

Welche Faktoren waren für die „Krise der Wirklichkeit“ bestimmend, die Kurt Riezler Ende der 1920er Jahre diagnostizierte und die Edmund Husserl in seinem Spätwerk als Krise der abendländischen Wissenschaft überhaupt beklagte? Und welche Faktoren führten zu der ideologiekritischen Auseinandersetzung mit dem Wissenschaftsoptimismus und dem Expertendiskurs der ersten beiden Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in ihrer ganzen Spannweite von der Frankfurter Schule bis zu Martin Heidegger? Wie sind schließlich vor solchen Hintergründen die Strömungen der Evidenzverweigerung zu verstehen, die unsere Gegenwart charakterisieren? Fehlt ihnen die reflexive Schärfe, und sind sie deswegen vielleicht umso bedrohlicher? Diese Fragen wurden im Workshop und in der Podiumsdiskussion erörtert.

 Zum Flyer (PDF)

Workshop

Grußwort
Prof. Dr. Thomas O. Höllmann
Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger
(Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin)


The „crisis of reality“ and Ludwik Fleck‘s criticism of „harmonies of deception“ – A critique of the sciences?
Prof. Dr. Moritz Epple (Goethe-Universität Frankfurt am Main)

"The Myth of Mental Illness": Reflections on the 1960s era of psychiatric "denialism" and its long shadow
Prof. Dr. Anne Harrington (Harvard University)

Why american conservatives turned against science
Prof. Dr. Naomi Oreskes (Harvard University)

Audiodateien

Begrüßung und Einführung

Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin)

The „crisis of reality“ and Ludwik Fleck‘s criticism of „harmonies of deception“ – A critique of the sciences?

Prof. Dr. Moritz Epple (Goethe-Universität Frankfurt am Main)

"The Myth of Mental Illness": Reflections on the 1960s era of psychiatric "denialism" and its long shadow

Prof. Dr. Anne Harrington (Harvard University)

Why american conservatives turned against science

Prof. Dr. Naomi Oreskes (Harvard University)

Podiumsdiskussion

Impulsvortrag
Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger

Diskutierende
Prof. Dr. Peter Schöttler (Freie Universität Berlin)
Prof. Dr. Miranda Schreurs (Hochschule für Politik an der Technischen Universität München)
Prof. Dr. Helmuth Trischler (Deutsches Museum München / Ludwig-Maximilians-Universität München)
Prof. Dr. Paula-Irene Villa (Ludwig-Maximilians-Universität München)

Moderation
Prof. Dr. Alexander Mäder (Hochschule der Medien Stuttgart)

Mitschnitt der Podiumdiskussion in der Mediathek der BAdW

Bildergalerie

Hans-Jörg Rheinberger

Moritz Epple

Anne Harrington

Naomi Oreskes

Helmuth Trischler, Paula-Irene Villa, Miranda Schreurs (v. l.)

Miranda Schreurs, Peter Schöttler, Alexander Mäder (v. l.)

Paula-Irene Villa, Miranda Schreurs, Peter Schöttler (v. l.)

Hans-Jörg Rheinberger